Loki
Die Geschichte von Loki, Hrimthur und dem Mauerbau rund um Asgard
Vor langer Zeit lebte im Reich Asgard ein schelmischer Gott namens Loki. Er war bekannt für seine List und Tücke und sorgte immer wieder für Chaos unter den anderen Göttern und Göttinnen.
Als Loki eines Tages durch die gefrorenen Ebenen von Jötunheimr wanderte, stieß er auf einen Eisriesen namens Hrimthur. Der Riese war gerade damit beschäftigt, im Auftrag der Asen eine große Mauer um Asgard zu bauen. Sein Hengst Svaðilfari half ihm bei dieser gewaltigen Aufgabe.
Sobald Loki Svaðilfari erblickte, erkannte er sofort die Gelegenheit und wusste genau, was er zu tun hatte. Mit einer geschickten Transformation verwandelte er sich in eine wunderschöne Stute, deren Erscheinung die Aufmerksamkeit des majestätischen Hengstes auf sich zog. Mit eleganter Grazie galoppierte Loki auf den Hengst zu und verführte ihn, sich von der Seite seines überraschten Besitzers wegzubewegen. In diesem Augenblick begann ein faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden.
Hrimthur versuchte verzweifelt, seinem geliebten Pferd zuzurufen und es zurückzurufen, doch seine Stimme verhallte ungehört. Der herrliche Hengst Svaðilfari, mit seiner seidigen Mähne und den sanften Augen, setzte unbeirrt seinen verführerischen Trab fort, bis es schließlich mit Loki außer Sichtweite geriet, und Hrimthur mit einem Gefühl der Verlassenheit zurückließ.
Drei Tage und drei Nächte lang verschwand Svaðilfari mit der geheimnisvollen Stute, während Hrimthur ohne seine treue Begleiterin an seiner Seite mit der Fertigstellung der Mauer kämpfte.
In Asgard war Thor gerade von einem seiner vielen Abenteuer zurückgekehrt, als er von Lokis jüngster Eskapade erfuhr. Wütend über diesen Verrat an Hrimthur und den Befehlen ihres Vaters Odin, machte sich Thor sofort auf die Suche nach den beiden.
Er suchte überall, bis er schließlich auf Loki stieß, der immer noch als Stute verkleidet war und Sleipnir an seiner Seite hatte – ein achtbeiniges Fohlen, das in diesen schicksalhaften drei Tagen mit Svaðilfari gezeugt worden war.
Sleipnir erregte sofort Thors Aufmerksamkeit mit seinem majestätischen grauen Fell und seiner kraftvollen Erscheinung. Es schien, als würden sich alle acht Beine im perfekten Einklang bewegen, was deutlich machte, dass dieses Pferd etwas ganz Besonderes war.
Loki konnte nicht anders, als mit seiner neuesten Kreation zu prahlen, was Thor noch wütender machte. Er schnappte sich seinen mächtigen Hammer Mjölnir und schlug Hrimthur in einem Wutanfall nieder.
Lokis Plan war perfekt aufgegangen – er hatte nicht nur ein mächtiges neues Pferd, sondern wurde auch den Eisriesen los, der eine Bedrohung für Asgard darstellte. Odin war jedoch nicht erfreut über Lokis Handeln und verlangte, dass ihm Sleipnir als Entschädigung für die verlorene Zeit auf der Mauer gegeben wird.
Widerwillig übergab Loki Sleipnir an Odin, der überglücklich war, ein so prächtiges Pferd zu besitzen. Das achtbeinige Pferd wurde schnell als das beste unter allen Göttern und Menschen bekannt und trug Odin schnell durch Schlachten und Abenteuer.
Und Loki, nun ja… er mag wieder einmal mit einem seiner berüchtigten Tricks davongekommen sein, aber er ahnte nicht, dass dieses Fohlen eine wichtige Rolle bei zukünftigen Ereignissen spielen würde, die Asgard für immer prägen würden.
Tatsächlich war der Bau der Mauer rund um Asgard von großer Bedeutung für die Sicherheit der Götter und Göttinnen. Die Jöten waren eine mächtige Gruppe von Giganten, die immer wieder Angriffe auf Asgard unternommen hatten. Die Mauer sollte sie davon abhalten, weiter in das Land der Asen einzudringen und für Chaos und Verwüstung zu sorgen.
Die Geschichte von Loki, Hrimthur und dem Mauerbau rund um Asgard ist eine der bekanntesten Mythen aus der nordischen Mythologie. Sie zeigt, wie machtvoll List und Tücke sein können, aber auch, wie wichtig Zusammenarbeit und Solidarität sind. Darüber hinaus zeigt sie, wie stark die Bindung zwischen einem Pferd und einem Menschen sein kann und wie tief der Verrat von Loki das Vertrauen zwischen den Göttern erschüttert hat.
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